Was ist eigentlich Hydraulik & Pneumatik

Um Schwere Gegenstände in die Höhe zu heben oder große Maschinen zu bewegen, macht man sich den Wasserdruck zunutze.


Das nennt man Hydraulik

Das Wort kommt aus dem griechischen und setzt sich aus "Hydro" (Wasser) und "Aulos" (Rohr) zusammen. Der Begriff Pneumatik kommt ebensfalls aus dem griechischen (pneuma = Wind) und bezeichnet den Einsatz von Druckluft in geschlossenen Systemen. Die Pneumatik funktioniert somit wie die Hydraulik, nur ist das Übertragungsmedium nicht Wasser (bzw. Öl) sondern Luft.

Hydraulik ist also die Lehre vom Strömungsverhalten der Flüssigkeiten. In der Technik wird darunter die Verwendung von Flüssigkeit zur Signal-, Kraft- und Energieübertragung verstanden.

Hydraulische Systeme arbeiten mit einer Flüssigkeit (meist Hydrauliköl), die unter Druck gesetzt wird. Druck kann sich dann aufbauen, wenn sich die Flüssigkeit in einem geschlossenen Leitungssystem befindet. Nimmt man der Flüssigkeit im Leitungssystem Platz weg, erhöht sich der Druck, weil die Flüssigkeit versucht, sich gleichmäßig auszudehnen. Und diesen Druck gibt die Flüssigkeit einfach weiter. Das wird bei der Hydraulik auf die verschiedensten Arten genutzt.


Modell

Beispiel:

Drückt man mit dem Finger auf die Fläche des kleinen Kolbens, verdichtet sich die Flüssigkeit in dem Tank. Die Flüssigkeit agiert somit als Kraftüberträger und kann die schwere Last auf der anderen Seite anheben. Die ist möglich, da die Kraft auf die kleine Fläche A1 so groß ist, dass die Verteilung auf die große Fläche A2 ausreicht.


Eine Autobremse funktioniert zum Beispiel mit Hydraulik. Tritt man auf das Bremspedal, wird im Bremszylinder, wo sich die Bremsflüssigkeit befindet, ein Kolben bewegt. Der verringert den Platz im Zylinder und erhöht so gleichzeitig den Druck. Dieser Druck wird an die eigentlichen Bremsen weitergegeben, die sich sofort an die Räder drücken.

Mit Hilfe der Hydraulik kann man aber auch Maschinenarme (z.B. von Baggern) bewegen oder große Brücken öffnen und wieder schließen. Die berühmte Tower Bridge in London zum Beispiel öffnet und schließt sich hydraulisch.

Dabei gibt es viele Vorteile, die die Hydraulik mit sich bringt. Die dabei entstehenden Kräfte können flexibel, durch Hydraulikschlauchleitungen übertragen werden. So können auch Maschinen und Anlagen betrieben werden, die sehr wenig Platz bieten. Zudem lassen sich in der Hydraulik ungeahnte Massen von vielen Tonnen bewegen. Das hat die Hydraulik allen anderen Systemen voraus!


In diesen Anwendungsgebieten findest du auch verschiedene Hydraulikkomponenten


  • Arbeitsmaschinen wie Baumaschinen oder Landmaschinen. Hier erfolgt das Heben und Senken von Lasten (Gabelstapler, Bagger, Fahrzeugkrane etc.) vor allem durch bewegliche Hydraulikzylinder
  • Aufzüge mit geringer Hubhöhe, aber hoher Zuladung
  • Kraftfahrzeuge (Servolenkung, Fahrwerksregelung und Cabrioverdecke)
  • Verbrennungsmotor: Nockenwellenverstellung, Ventilbetätigung, Betätigung von Einspritzeinheiten
  • Flugzeug: gesamte Steuerung der Flügelklappen sowie Ein- und Ausfahren des Fahrwerks
  • Landwirtschaft bei Traktoren, um Anbaugeräte zu heben, anzutreiben oder zu steuern
  • Werkstätten: Fahrzeuge werden mit Hilfe einer Hebebühne angehoben
  • Bagger: hydraulischer Antrieb aller Arbeitsgeräte einschließlich Dreh- und Fahrwerk
  • Mobilkrane: hydraulischer Antrieb der Teleskopmasten, Hub- und Windwerk
  • Forstmaschinen: Hydrostatische Fahr- und Arbeitsantriebe
  • Nutzfahrzeuge: Kipphydraulik; Ladebordwände; Lenkhilfen (Servolenkung); Kupplungs- und Bremsenbetätigung; hydrostatischer Fahrantrieb an der Vorderachse (MAN)
  • Panzer: Hydrostatische Überlagerungslenkung, Servohydraulische Richtantriebe für die Hauptwaffe beziehungsweise für die Geschütztürme
  • und in vielen mehr

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